Lars

2010, mit fast 40, ging ich auf meine erste „richtige“ Reise: mit dem Fahrrad auf dem Spanischen Jakobsweg von Pamplona bis nach Santiago de Compostela und weiter bis Fisterra. So ziemlich das aufregendste und inspirierendste Erlebnis meines bisherigen Lebens.
In den kommenden Jahren folgten weitere Radreisen durch Südeuropa, Skandinavien und entlang der Ostsee, bis ich 2016 nach 12 Jahren Pause wieder auf’s Motorrad stieg: eine BMW g650gs, getauft auf den Namen „Caballo sin nombre“, oder kurz: Pferd.
Zusammen mit Pferd wurden die Reisen gleichermaßen exotischer wie auch länger: der obligatorische 2-3 Wochen Arbeitnehmer-Jahres-Urlaub wich irgendwann mehreren 4-6 wöchigen Reisen im Jahr, realisiert mit unbezahltem Urlaub.
Pferd und ich eroberten Skandinavien, die britischen Inseln, Europas Süden, TET’s und ACT’s, bevor wir 2018 Europa verließen und in Tanger Afrika betraten, um durch Marokko zu touren. Die Pisten dieser Welt hatten ein Stück weit die Kontrolle übernommen.
Im selben Jahr fasste ich auf Island den Entschluss den Fahrzeug-Zoo um einen Suzuki Jimny 4WD zu erweitern. Ende 2019 ging ich mit dem „Esel“ auf eine 6 Wochen lange Tour über die legendären Schotterpässe der Westtalpen bis nach Sète, um von dort erneut nach Marokko überzusetzen. Ich wagte mich mit dem 4WD dieses Mal in Regionen vor, die ich mir alleine mit dem Motorrad nicht zugetraut hätte, und verbrachte zum ersten Mal eine Nacht mutterseelenallein in der Wüste: ein Erlebnis welches ich niemals vergessen werde, und von dem ich auch nie so richtig zurückgekehrt bin.
Die Fahrzeuge haben sich seit dem immer mal geändert, unverändert ist die Sehnsucht nach der „open road“, der Nacht im Zelt, dem morgendlichen Instant Kaffee, dem Neuen.





